Regionalverband Ostwürttemberg

AKWs abschalten - Zwischenlager sicherer machen

In Baden-Württemberg laufen noch zwei Atomkraftwerke. Die Risiken schwerer Unfälle bestehen noch bis 2022. Und gleichzeitig entsteht täglich Atommüll, obwohl niemand weiß, wo man den hochradioaktiven Abfall lagern soll. Beim Rückbau der insgesamt fünf Reaktoren werden Tausende Tonnen radioaktiv belasteter Materialien anfallen, die auf Deponien landen oder weiterverwertet werden. Der BUND setzt sich für den sicheren und sofortigen Atomausstieg ein.

AKW Gundremmingen sofort abschalten - Zwischenlager sicherer machen


Das größte Atomkraftwerk Deutschlands direkt vor unserer Haustüre – zwischen  Augsburg und Ulm ist besonders gefährlich:

    In Gundremmingen stehen die letzten zwei deutschen Siedewasserreaktoren (gleicher Reaktor-Typ wie in Fukushima).
    Von den 784 Brennelementen pro Reaktor sind nach Erlaubnis der Bayerischen Staatsregierung 300 vom Typ MOX, welche besonders viel des gefährlichen Elementes Plutonium enthalten.
    Die Siedewasserreaktoren in Gundremmingen haben im Unterschied zu Druckwasserreaktoren nur einen Hauptkreislauf, so dass radioaktiv kontaminierter Dampf ins Maschinenhaus und an die Turbinen außerhalb des Reaktorgebäudes kommen kann. Die Freisetzungsgefahr von Radioaktivität ist damit besonders erhöht.
    Die gefährlichen Abklingbecken für Brennelemente sind wie in Fukushima außerhalb des Sicherheitsbehälters angeordnet. Dort lagern über 4000 hochgefährliche Brennelemente und damit mehr als doppelt so viele wie in Fukushima. Ein Problem mit der Kühlung könnte katastrophale Folgen für Süddeutschland haben.
    Die Häufigkeit von Krebserkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren nimmt mit der Nähe zum Reaktorstandort nach einer Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz deutlich zu. Aus Siedewasserreaktoren entweicht im Durchschnitt mehr Radioaktivität über den Kamin und das Abwasserrohr an die Umwelt als aus Druckwasserreaktoren.
    Nur in Gundremmingen laufen noch zwei Reaktoren an einem Standort, was – wie wir in Fukushima gesehen haben – bei einem Unfall in einem Reaktor auch zur Unbetretbarkeit des anderen Reaktors führen kann.
    Mit einer Nettoleistung von 1284 (Block B, abgeschaltet Ende 2017) und 1288 (Block C) Megawatt elektrisch war Gundremmingen das größte AKW Deutschlands.
    Die Betreiber - RWE und E.ON - wollten die Leistung der beiden Blöcke noch mal erhöhen, um mehr Geld zu verdienen. Ein höheres Risiko für die Bevölkerung wäre die Folge gewesen. Der BUND Naturschutz und die im Schwabenenergierat zuammengeschlossenen Verbände haben daraufhin eine Petition gegen diese Leistungsausweitung gestartet. Ca. 32.000 Bürger unterzeichneten die Petition, die am 10.12.2014 an Landtagspräsidentin Barbara Stamm übergeben wurden. Als Reaktion auf die Massenpetition änderte die bayerische Staatsregierung ihre zunächst zustimmende Haltung zur Leistungsausweitung. Die AKW-Betreiber zogen Ihren Antrag zurück. Ein Erfolg für die  Bürger und den Umweltschutz.

Der BUND  fordert die sofortige Abschaltung des Risikoreaktors Gundremmingen C und verlangt das Zwischenlager umgehend sicherer zu machen.


Rückbau Block B:


Die Betreiber des AKW Gundremmingen haben den Antrag auf Rückbau von Block B nach dessen Abschaltung Ende 2017 gestellt.

Block C

Die Abschaltung des Blocks C soll spätestens Ende 2021 erfolgen 

Kleine modulare Atom Reaktoren

Klimaretter oder Rettungsanker der untergehenden Atomindustrie?

Das Öko Institut in Darmstadt hat in einem Gutachten im Auftrag des BASE (Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung) insgesamt 136 SMR Konzepte identifiziert. In der kritischen Gesamtbewertung  heisst es: Keine der diskutierten Technologien ist derzeit und absehbar am Markt verfügbar. Gleichzeitig werden sie mit ähnlichen Versprechen wie zu den Reaktoren in den 1950er und 1960er Jahren des vergangenen Jahrhunderts angepriesen. Mehr Informationen

Link zur Studie des Öko Institutes

Mitmachen + Spenden

Forum gegen das Zwischenlager

Wir sind Mitglied im Forum gegen das Zwischenlager. Informieren Sie sich hier über die neuesten Aktionen.

 

Mahnwache Gundremmingen

Seit 1989 gibt es jeden Sonntag um 15 Uhr eine Mahnwache vor dem AKW Gundremmingen

Unser Druckwasserreaktor Modell 1:350

Unsere Mitarbeiterin Alexandra Winter hatte sich die Mühe gemacht, einen Papiermodell Bausatz  eines Druckwasserreaktors wie er in Deutschland als ISAR2, Emsland oder NECKAR 2 errichtet wurde, aufzubauen. 

Wir haben dazu - nicht ganz maßstabsgerecht noch einen Castortransport mit LKW , Waggon für den Bahntransport, großer Polizeieskorte und Rettungswagen. Gerne leihen wir die Materialien aus.

Ansprechpartner

Werner Gottstein

BUND Regionalverbandsvorsitzender
Beethovenstr. 17 73441 Bopfingen E-Mail schreiben Tel.: 07362 921115

BUND-Bestellkorb