Regionalverband Ostwürttemberg

Alternativer Mobilitätskongress der Vereine und Initiativen

29. Juli 2020

Der Raum zwischen Aalen und Heidenheim soll wirtschaftlich entwickelt werden. Während die Politik seit Monaten hinter verschlossenen Türen tagt treffen sich jetzt zivilgesellschaftliche Organisationen

Bild: Vertreter*innen von Vereinen und Initiativen trafen sich am vergangen Samstag im Aalener Torhaus unter Coronaschutzbedingungen.

Dialog der unerhörten Zivilgesellschaft

Alternativer Mobilitätskongress: verschiedene Initiativen tauschen sich zum geplanten Mobilitätspakt Aalen-Heidenheim aus


Seit Mai wird das Positionspapier des Landratsamts Ostalbkreis in verschiedenen Perspektiven diskutiert und auch kritisiert. Die breite Beteiligung der Bürgerschaft und des gesellschaftspolitischen Engagements wurde von den Entscheidungsträgern mehrfach als selbstverständlich formuliert. Bisher kam es noch nicht zu einem gemeinschaftlichen Austausch zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren und der Kommunalpolitik, auch wenn die politischen Vertreter intern weitere Abstimmungen vorbereiten.

Die Bürgerschafft schafft´s

Jetzt haben sich verschiedene zivilgesellschaftliche Gruppen -  darunter der ADFC Heidenheim und ADFC Aalen,  der VCD Heidenheim, der BUND Ostwürttemberg, Solar Mobil Heidenheim, BI Unterkochen, Fridays for Future Aalen,  das Klimabündnis Ostalb und der Initiativkreis Verkehr Ostwürttemberg –zu einem Alternativen Mobilitätskongress für die Region Ostwürttemberg zusammengesetzt, die einzelnen Positionen gesammelt und Gemeinsamkeiten sowie Differenzen ausgelotet. Die Teilnehmenden sind sich einig, dass nur im Dialog die Komplexität der unterschiedlichen Interessenslagen abgebildet werden kann und eine transparente Auseinandersetzung möglich ist.  So kam beispielsweise das wichtige Anliegen zur Sprache, wie mit einem Wildtierkorridor bei gleichzeitigem zweigleisigen Ausbau der Brenzbahn umgegangen werden könnte und der fehlende Weitblick auf die Achse Ulm-Nürnberg wurde thematisiert.

Die Region der Talente und Patente kann mehr

Die VertreterInnen vermissen in dem Positionspapier vor allem Ideen zur Verkehrsvermeidung und die grundsätzliche Frage: Wie viel und welche Mobilität wollen wir und welche Prioritäten werden gesetzt? Die Tatsache, dass ein Auto das 100-fache an Energie braucht als ein Pedelec verdeutlicht die ressourcen- und klimaschonende Wirkung, die von einem Umbau der Mobilitätsstrukturen ausgehen könnte.

Insgesamt bleibt in dem Positionspapier aus dem Landratsamt unklar, ob es sich bei dem gesamten Vorhaben um einen Mobilitäts- oder Wirtschaftsförderungspakt handelt. Man ging mit der Übereinkunft auseinander, weiter gemeinsam auf die dringende Einbindung der zivilgesellschaftlichen Perspektive hinzuweisen und wird sich im Herbst erneut treffen.

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