Regionalverband Ostwürttemberg

Bopfingen: Neues Wohnen an der B29n Ortsumfahrung?

07. Juni 2021

Bopfingen will in Oberdorf das Baugebiet „Gemeines Feld – Erweiterung“ erschließen und gleichzeitig in Aufhausen das Baugebiet „Welkfeld III“ entwickeln.

B29 Schwäbisch Gmünd West (Foto: Andreas Mooslehner)

Bopfingen will in Oberdorf das Baugebiet „Gemeines Feld – Erweiterung“ erschließen und gleichzeitig in Aufhausen das Baugebiet „Welkfeld III“ entwickeln.

Beides wird damit begründet, dass ein enormer Bedarf an Bauwilligen in Bopfingen unbedingt bauen wollen. Ob diesen Bauwilligen klar ist, dass beide Baugebiete unmittelbar an der eventuellen „B29n Umgehung Bopfingen und Pflaumloch“ liegen werden? Wahrscheinlich nicht. Gleiches gilt wahrscheinlich auch für die Stadträt*innen und Ortsvorsteher mit Ortschaftsrät*innen.

In der Kreistagssitzung vom 11. März 2021 wurde die sogenannte „Null-Plusvariante“ vorgestellt. Sieht man sich die Unterlagen zu dieser Variante an, erkennt man, dass zwischen Bopfingen und Oberdorf ungefähr auf der Höhe der Schlägweidmühle die neue Trasse über die Eger führen soll. Die Trasse liegt somit ungefähr in der Mitte der beiden Neubaugebiete in Aufhausen und Oberdorf.

Somit wären die Bauwilligen der beiden Neubaugebiete in Zukunft von einem erheblichen Verkehrslärm direkt betroffen. BUND Regionalvorsitzender Werner Gottstein: „Wie ein Gemeinderat und Bürgermeister Bühler einen derartigen Beschluss herbeiführen können mit dem Wissen der eventuellen zukünftigen Lärm- und Emissionsbelastungen der Anwohner, bleibt deren Geheimnis.“ Für den BUND Regionalverband Ostwürttemberg stellt sich die Frage, ob die Null-Plusvariante unter die Rubrik „fake-news“ fällt oder ob hier wirklich eine Belastung der Bevölkerung billigend in Kauf genommen wird. Im ersten Fall würde sich die Vermutung bestätigen, dass von der Politik und der Straßenbauverwaltung nur eine Variante in Frage kommt, nämlich die Südvariante.

Im zweiten Fall hofft man auf den Widerstand der Betroffenen in Oberdorf und Aufhausen, um damit zu begründen, warum nur die Südvariante über das Härtsfeld in Frage kommt. Wurde mit dieser Hoffnung die sogenannte Null-Plusvariante geprüft und Steuergelder wissentlich verschwendet? „Das wäre ein Fall für den Bundesrechnungshof bzw. Landesrechnungshof“, so BUND-Vertreter Werner Gottstein. Weshalb wurden nicht auch andere Varianten, die im Vorfeld der Machbarkeitsstudie vom ehemaligen Landrat Pavel ins Spiel gebracht wurden, geprüft?

Nach Auffassung des BUND Regionalverbandes nur deshalb, um weiterhin an der Südtrasse über das Heidmühltal und das Härtsfeld festhalten zu können. Für die Planer in der Straßenbauverwaltung ist nun einmal diese Trasse die größte planerische Herausforderung. Die Trasse führt schließlich am Albtrauf entlang, durch ein FFH-Gebiet und eine Wasserschutzzone, tangiert ein Naturschutzgebiet und führt mitten durch mehrere Waldstücke auf karstigem Untergrund. Viel Planungsaufwand, hohe Kosten und eine echte Herausforderung. Erschreckenderweise werden in der Verwaltung und Politik die wirkliche Herausforderung, dem Einhalt der Klimaerwärmung auf unter 1,5 Grad zu halten, überhaupt nicht berücksichtigt. Was nützt das völkerrechtlich anerkannte Pariser Klimaabkommen und das kürzlich erfolgte Urteil des Bundesverfassungsgerichtes, wenn es vor Ort in keiner Weise gelebt wird.

Werner Gottstein
BUND Regionalvorsitzender Ostwürttemberg
 

 

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