Regionalverband Ostwürttemberg

Gmünder Naturdenkmal Lindenfirst ökologisch entwertet

21. Mai 2019

Ohne Rücksicht auf Flora und Fauna macht die Stadt Schwäbisch Gmünd ein Naturdenkmal mit einem Turmbau zu einem Eventort.

 

Das Artensterben kann man mit eigenen Augen vor unserer Haustür rund um  den Gmünder Taubentalwald, Nepperberg und Lindenfirst beobachten.

Mit jedem sogenanten Leuchturmprojekt, das Natur im Sinne des Menschen bebaut oder überformt, werden Lebensräume für Tiere und Pflanzen zerschnitten und entwertet.

Der alte Baumbestand, der aus der Allee sowie den Bäumen auf dem Lindenfirst besteht, ist ein Naturdenkmal nach §30 Naturschutzgesetz, das dem Erhalt geschützter Arten dienen soll.

Doch dies störte weder die Stadt noch den Architekten, die den Ort so gestalteten, das menschliche Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Die zentrale Linde, bei der sich Habitatstrukturen für höhlenbrütende Arten ausbildeten, wurde vor der Umbauung durch den sogenannten Lindenturm verstümmelt und ökolgisch entwertet. Platz und Zuwegung sind großflächig geschottert, eine Versammlungs- und Eventfläche ist entstanden, die zeitweise bis weit in die Nachtstunden genutzt werden wird.

Dieser Aspekt wurde durch den ursprünglichen Projektnamen „Tanzlinde“ verdeutlicht. Naturschützer des Bund für Umwelt und Naturschutz sowie Aktive der Bürgerinitiative Taubental hatten das Projekt kritisch begleitet und wurden natürlich nicht zur Eröffnung geladen. Es gab mehrere Treffen mit der Verwaltung bis kurz vor der verspäteten und überhasteten Bauausführung, bei der unnötiger Flurschaden angerichtet wurde. 

Ein grundsätzlicher Wertewandel ist - frei nach dem amerikanischen Ex-Präsidenten Kennedy - überfällig: Frage nicht, was die Natur für dich tun kann. Frage, was du für die Natur tun kannst!

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