Regionalverband Ostwürttemberg

Junge Bopfinger Naturforschende ausgezeichnet

29. März 2021

Die 5. Klasse der Realschule Bopfingen belegt im Naturtagebuch-Landeswettbewerb 2020 der BUNDjugend Baden-Württemberg einen ersten Platz.

Vieles musste im letzten Jahr Corona-bedingt ausfallen – der Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg gehörte nicht dazu. Schon zum 28. Mal waren Kinder zwischen acht und zwölf Jahren dazu aufgerufen, die Natur in ihrer Umgebung ganz genau unter die Lupe zu nehmen und so zu jungen Naturforscher*innen zu werden. Die Ergebnisse ihrer Forschung halten die Kinder in einem Naturtagebuch fest, mit dem sie dann am Wettbewerb teilnehmen. Die eingereichten Tagebücher beschäftigen sich in diesem Jahr zum Beispiel mit dem Leben in und um heimischen Gewässern, mit der Lebensweise der Gallischen Feldwespe oder mit verschiedenen Kompostiermethoden. Insgesamt erhalten 49 Kinder im Einzel-, Gruppen- und Klassenwettbewerb einen ersten Preis. Aus Gründen des Infektionsschutzes findet keine Preisverleihung statt, weshalb die Gewinner*innen ihre Preise per Post erhielten. 

Über 700 Kinder haben bei der 28. Ausgabe des Naturtagebuch-Landeswettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg aktiv mitgemacht. Für viele Kinder ist das intensive Beobachten, Erforschen und Dokumentieren von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen etwas besonders Faszinierendes. In Zeiten von Homeschooling und Kontaktbeschränkungen ist es zudem ein wichtiger Gegenpol zu den vielen digitalen Angeboten.

Erforschung von heimischen Gewässern stärkt die Identifikation mit der Umwelt
So haben es auch die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse der Realschule Bopfingen erlebt, die sich gemeinsam mit ihrer Lehrerin Claudia Wolpert über einen ersten Platz im Klassenwettbewerb freuen können. Die Schüler*innen suchten sich passend zum Jahresthema „Gewässer“ je ein eigenes Forschungsobjekt, oft war es die Eger. In Fotos, Zeichnungen und Beschreibungen hielten sie den Verlauf fest, dokumentierten Wasserstände, Wassertemperatur und Strömungen. Man merkt den daraus entstandenen Naturtagebüchern an, dass die Beschäftigung mit den Gewässern den Schüler*innen viel Spaß gemacht hat und sie sich stark mit „ihren“ Flüssen, Bächen und Wasserstellen identifizieren. Sie machten sich Gedanken über die Folgen von Umweltverschmutzung, über die knappe Ressource Trinkwasser, und warum der CO2-Ausstoß von Autos direkten Einfluss auf die Wasserqualität hat. Im Unterricht lernten die Schüler*innen mit Lehrerin Claudia Wolpert mehr über den Wasserkreislauf und die globale Wasserverteilung. Die Jury ist begeistert und schreibt in ihrer Begründung: „Schlussendlich sind aus der Unterrichtseinheit viele wunderbare und lehrreiche Werke entstanden, für die wir die Schüler*innen einfach nur loben können – super gemacht!“

Naturtagebuch-Projekt macht Kinder zu verantwortungsvollen Naturschützer*innen
Auch die promovierte Biologin und Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, Brigitte Dahlbender, freut sich über die Ergebnisse der Kinder: „Tausende Naturtagebücher sind seit dem Start 1993 entstanden. Die Kinder kommen früh und intensiv mit der Natur in Berührung. Das macht sie später als Erwachsene zu verantwortungsvollen Naturschützer*innen. Die BUNDjugend Baden-Württemberg leistet somit einen immens wichtigen Beitrag für die Umweltbildung und den Naturschutz in unserem Land.“

Kinder raus in die Natur – nicht trotz, sondern gerade wegen Corona
Die langjährige Leiterin des Naturtagebuchs, Ladi Oblak ist sich sicher: „2020 war für alle, aber ganz besonders für Kinder ein hartes Jahr. Ich bin der festen Überzeugung, dass gerade jetzt, wo Kinder schlagartig noch mehr Zeit mit digitalen Geräten verbringen, das unmittelbare Naturerleben wichtiger ist denn je. Das bestätigen uns auch Zuschriften von Eltern und Lehrer*innen. Und wahrscheinlich ist das auch der Grund, dass uns dieses Jahr noch mehr tolle Tagebücher erreicht haben als zuvor.“

Einsendeschluss für den Wettbewerb 2021 ist der 31. Oktober 2021.

Hintergrund: Der Naturtagebuch-Wettbewerb der BUNDjugend Baden-Württemberg begeistert seit 1993 Kinder von acht bis zwölf Jahren für Natur und Naturschutz. Kinder, Kindergruppen und Schulklassen sind jedes Jahr aufgerufen, sich ein Tier, eine Pflanze oder einen Lebensraum von Tieren und Pflanzen, auszusuchen und zu beobachten. Ihre Beobachtungen dokumentieren sie in ihrem Naturtagebuch. Das vierteljährlich erscheinende Manfred Mistkäfer Mitmach-Magazin ruft zum Wettbewerb auf und bietet Anregungen und Informationen nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern, Lehrer*innen und Gruppenleiter*innen. Der Wettbewerb wird seit 1993 durch die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg gefördert; auch 2020 wieder mit 33.200 Euro. Auch der ökologische Energieversorger ElektrizitätsWerke Schönau (EWS) gehört zu den Förderern.

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