Regionalverband Ostwürttemberg

Kreistagssitzung zur B29 neu - kontroverse Diskussionen und Argumente

30. September 2019

Prinzipiell eine Kontroverse an sich, dass im fünften Tagesordnungspunkt darüber beraten wird, wie - sofern die Südtrasse zum Tragen kommen sollte - über 120 ha Wald vernichtet werden und gleich im nächsten Tagesordnungspunkt darüber debattiert wird, wie schlecht es um den Wald im Ostalbkreis bestellt ist.

Prinzipiell eine Kontroverse an sich, dass im fünften Tagesordnungspunkt darüber beraten wird, wie - sofern die Südtrasse zum Tragen kommen sollte - über 120 ha Wald vernichtet werden und gleich im nächsten Tagesordnungspunkt darüber debattiert wird, wie schlecht es um den Wald im Ostalbkreis bestellt ist.

Ebenso kontrovers wird inzwischen wieder im östlichen Kreisgebiet über die Linienfindung diskutiert. Es ist für die BI „B29 Südvariante – Nein Danke“ schon erstaunlich, dass von einem eventuellen Betroffenen der Nordtrasse behauptet wird, dass eine Südtrasse „ökologisch vertretbar wäre“. Gerade die Südtrasse geht durch wertvollste Wälder und FFH-Gebiete sowie Wasserschutzgebiete für die Trinkwasserversorgung von Bopfingen. Wäre es nicht besser wenn sich die Betroffenen der Nordtrasse und auch der anderen in der Machbarkeitsstudie vorgestellten Varianten gemeinsam aktiv werden und sich als mündige Bürger treffen, eine für alle tragbare Lösung unvoreingenommen finden und dann auch tragen können. Wir gehen davon aus, dass das die Politik nicht unbedingt will, sondern weiterhin versuchen wird Nord gegen Süd und Ost gegen West auszuspielen. Das wurde schon mit großem Erfolg bei der Vorstellung der Machbarkeitsstudie über Bürgerinformationen gemacht. Wir als Bürgerinitiative gehen mit ausgestreckter Hand auf alle zu, da wir auf Grund unserer Erfahrung davon ausgehen, dass das die Politik nicht schaffen wird. Denn es gab keine Zusage zu runden Tischen, wie es übrigens nach Einreichung der Machbarkeitsstudie beim Bundesverkehrsministerium uns mehrmals versprochen wurde.

 

Unfassbar hierbei ist für die BI „B29 Südvariante – Nein Danke“, dass es scheinbar immer noch einigen unserer Politiker vollkommen egal ist, welche Folgekosten und Umweltprobleme die Südtrasse oder andere Trassen auch lange nach dem Bau mit sich bringen würde. Themen, die aufgrund der aktuellen Diskussionen zum Thema Wald-, Arten- und Klimaschutzschutz höchste Brisanz haben.

 

Grundsätzlich begrüßen wir als Aktionsbündnis, dass im Kreistag nun endlich eine hoffentlich “ergebnisoffene” Herangehensweise an die Linienfindung umgesetzt werden soll. Wobei schon wieder erste Einschränkungen sowohl im Beschluss als auch in den Aussagen von Landrat Pavel gemacht wurden.

  

Als Bürgerinitiative ist es für uns unverständlich, warum die Politik dennoch weiterhin versucht, die neutrale ergebnisoffene Vorgehensweise zu untergraben. So sollten schnellstens die Umfahrungen Trochtelfingen und Pflaumloch als beschleunigte Einzelmaßnahmen geplant werden, ohne dass hier die Gesamtmaßnahme berücksichtigt wird. Wir interpretieren den Punkt 3 im Antrag der Verwaltung und vom Kreistag beschlossen in diesem Sinne. Hier sollen wieder schnell Fakten geschaffen werden. Deshalb müssen wir Bürger und Bürgerinnen wachsam sein.

 

Werner Gottstein (Sprecher der BI) und Vorsitzender des BUND Regionalverband Ostwürttemberg

 

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