Regionalverband Ostwürttemberg
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Ostalbkreis muss endlich erfolgreich Klima schützen

26. Juli 2021

Am 27. Juli berät der Kreistag über die Einrichtung eines Referats für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Der BUND fordert eine kritische Bestandsaufnahme.

Am 27. Juli berät der Kreistag über die Einrichtung eines Referats für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Auch Umweltverbände sollen über einen Beirat eingebunden werden. Der BUND fordert aber zuerst eine kritische Bestandsaufnahme.

Die 2010 beschlossenen Klimaschutzziele sind krachend verfehlt worden, die mit dem integrierten Klimaschutzkonzept 2012 angestrebte Vorbildfunktion für die Kommunen wurde nicht wahrgenommen. Die Erfolgskontrolle wurde nach wenigen Jahren eingestellt.

Die Erfolgsbilanz ist nach der amtlichen Statistik des Landes Baden-Württemberg überschaubar und eigentlich nicht der Rede wert. Gerade einmal drei Prozent Kohlendioxid wurden im Ostalbkreis von 2010 bis 2017 eingespart. Katastrophal ist auch der Anstieg des CO2-Ausstosses besonders beim Verkehr. Für den BUND eine direkte Folge der auch vom Ostalbkreis zu verantworteten Straßenbaupolitik. Mit dem stetig steigenden motorisierten Individual- und Schwerlastverkehr ist keine CO2-Reduktion zu erzielen. Damit werden die völkerrechtlich und verbindlich festgeschriebenen Ziele im Pariser Klimaabkommen eines Temperaturanstiegs um 1,5°C nie erreicht.

Erfolge konnten durchaus beim Ausbau der erneuerbaren Energien und bei der energetischen Sanierung kreiseigener Liegenschaften erzielt werden. Doch dies ist bei weitem nicht genug. Hier müssen heute verbindliche Ziele festgeschrieben werden. Diese Ziele müssen mindestens dem Standard der EU von „Fit for 55“ entsprechen. Und will der Ostalbkreis in Bezug auf Klimaschutz an der Spitze des Landes stehen, dann muss der Ostalbkreis deutlich vor 2040 klimaneutral sein. 

Der Ostalbkreis ist Mitglied im Klimabündnis der europäischen Städte. Die Mitglieder verpflichten sich zu einer kontinuierlichen Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen: Sie wollen ihre CO2-Emissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent verringern, ausgehend vom Basisjahr 1990 bedeutet das eine Halbierung der Pro-Kopf-Emissionen bis 2030. Als Langzeitziel wird angestrebt, die Emissionen auf 2,5 Tonnen CO2-Äquivalent pro Kopf und Jahr zu reduzieren.

„Wer dieses Ziel erreichen will, muss Klimaschutz zur Chefsache machen“, so BUND Regionalverbandsvorsitzender Werner Gottstein. “Wir fordern daher eine Stabsstelle Klimaschutz, die direkt beim Landrat selbst angesiedelt und personell neu zu besetzen ist. In den letzten Jahren hat die Politik zu viel geredet. Jedoch das Handeln blieb auf der Strecke.“ 

Deshalb muss jede Entscheidung des Kreises ab sofort auf ihre Nachhaltigkeit und Klimaverträglichkeit überprüft werden. Und Landrat Dr. Bläse und die Kreisverwaltung müssen die Städte und Gemeinden des Ostalbkreises dazu auffordern und unterstützen die CO2-Neutralität schon vor 2040 zu erreichen. Wenn dieser Wille erkennbar vorhanden ist, wirkt der BUND gerne in neuen Strukturen gestaltend und produktiv mit.

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