54 Prozent der Fläche Deutschlands ist für die Standortsuche geeignet
Mit der Veröffentlichung des "Zwischenberichts Teilgebiete" hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) deutschlandweit Regionen vorgestellt, die für eine "Endlagerung"* von Atommüll in Frage kommen. Damit sind 90 Gebiete und 54 Prozent der Landesfläche Deutschlands potentiell von Atommüll erneut oder erstmals betroffen. Der Salzstock Gorleben ist jedoch nicht dabei.
Der Standort Gorleben war jahrzehntelang politisch gewollt, aber nie geologisch geeignet. Das Ende Gorlebens ist auch ein Erfolg der Arbeit des BUND und den jahrzehntelangen Protesten im Wendland. Dass der Standort aufgrund von wissenschaftlichen Kriterien ausgeschieden ist, ist auch eine Bestätigung unserer fachlichen Arbeit.
Zwischenbericht Teilgebiete
Auch Standorte in Ostwürttemberg möglich
BUND Mitarbeit in der Fachkonferenz
In Ostwürttemberg gibt es Gebiete, die in die engere Wahl kommen könnten. Hier überlagern sich sogar zwei Gesteinsformationen (Ton- und Granit) die als Endlager eventuell in Frage kommen könnten. Schon in einer Veranstaltung des Regierungspräsidiums Tübingen wenige Tage vor der „Fachkonferenz Teilgebiete“ wurde von Seiten des BGE bestätigt, dass sogenannte Multibarrieren wahrscheinlich zu bevorzugen sind. Leider wurde dieses Thema nur sehr unzureichend in einer Arbeitsgruppe diskutiert .
Hinzu kommt aus Sicht der BUND- und vieler Konferenz-Teilnehmenden, dass der Zwischenbericht „Teilgebiete“ bisher kaum aussagekräftig ist. Daher stellten die teilnehmenden BUND-Mitglieder einem Antrag auf Verschiebung der nächsten „Fachkonferenzen Teilgebiete“. Dieser Antrag wurde auch mit überwältigender Mehrheit der teilnehmenden Bürger*innen, Wissenschaftler*innen und kommunalen Vertreter*innen angenommen. Die nächste „Fachkonferenz Teilgebiete“ findet daher nicht im April, sondern im Juni 2021statt.
Suche nicht scheitern lassen
Der BUND mahnt, die Atommüll-Lager-Suche nicht scheitern zu lassen. Die Verantwortung für die sichere Lagerung des Mülls haben Politik und Atomindustrie jahrzehntelang vor sich hergeschoben. Bis heute lagert der Müll in havarierten Lagerprojekten wie Morsleben und Asse oder steht in unsicheren Zwischenlagern wie Gundremmingen. Die Atommüll-Lager-Suche muss auch im Hinblick auf die Corona-Pandemie angepasst werden und echte Beteiligung und Transparenz ermöglichen.