Regionalverband Ostwürttemberg

Neue Naturschutzgebiete für die Region

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Welche Schutzgebiete für die Natur gibt es – und worin unterscheiden sie sich?

Naturschutzgebiete gehören neben den Nationalparks zu den am strengsten geschützten Gebieten. Ihre Zerstörung oder Veränderung ist untersagt, was einen besonderen Schutz von Lebensräumen und den darin wildlebenden Pflanzen- und Tierarten gewährleistet. Die Nutzung von Naturschutzgebieten ist nur dann erlaubt, wenn sie dem Schutzziel nicht entgegen steht.

Ein Naturdenkmal  ist ein natürlich entstandenes Landschaftselement, das unter Naturschutz gestellt ist. Es kann ein einzeln stehendes oder vorkommendes Gebilde wie eine Felsnadel oder ein einzeln stehender Baum sein, undefinierten Umfangs wie eine Höhle oder auch ein Gebiet oder Gebilde mit einer beschränkten Fläche und einer klaren Abgrenzung von seiner Umgebung wie ein Felsengarten oder eine Wiese; letztere werden als flächenhaftes Naturdenkmal oder Flächennaturdenkmal bezeichnet.

Ein FFH-Gebiet (Abkürzung für Fauna-Flora-Habitat-Gebiet) ist ein Schutzgebiet in Natur- und Landschaftsschutz, das dem Schutz von Lebensraumtypen des Anhangs I der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) bzw. Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie dient. FFH-Gebiete bilden gemeinsam mit den Europäischen Vogelschutzgebieten das Netzwerk Natura 2000.

Naturschutzgebietswürdige Flächen Ostalbkreis

Studie des Regierungspräsidiums Stuttgart aus dem Jahr 2013

 

 37 zusätzliche naturschutzgebietswürdige Flächen im Ostalbkreis

dabei handelt es sich sowohl um Erweiterungen bestehender Naturschutzgebiete als auch um neue NSG

 

Davon fallen 5 Flächen in die Kategorie A
Unterlagen (Abgrenzung, Würdigung etc.) sind fertig, fortgeschritten oder zumindest in einem Stadium, das die Einleitung eines Unterschutzstellungsverfahrens in absehbarer Zeit erlauben würde. 


Rotachtal mit Seitentälern - OAK / SHA  - Stödtlen (OAK), Wört (OAK) / Fichtenau (SHA) - 199,5 ha

NSG Goldberg (Erweiterung: Langenberg / Wannenberg)   Kirchheim am Ries, Bopfingen, Riesbürg  - 50,4 ha 
Ursprung des Weißen Kochers mit umgebenden Wäldern und Hanglagen zwischen Unterkochen und Birkhof - Aalen  - 219,5 ha 

Heide / Kleb - Oberkochen, Aalen - 40,4 ha 
Köhlberg -  Neresheim  - 19,7 ha 
 

32 Flächen fallen in die Kategorie B

Noch keine oder nur wenig Unterlagen vorhanden, z.T. Luftbilder, erste Kartenentwürfe, Diplomarbeiten oder andere Kartierungen.

Glasbachtal  Rosenberg 130,2 ha

Rottal zwischen Rechenberg und Schweighausen  Jagstzell  34,8 ha

NSG Feuchtfläche bei der Buchmühle (Erweiterung: Rotbachtal Matzenbach – Rechenberg) OAK / SHA Jagstzell (OAK) / Fichtenau (SHA), Stimpfach (SHA) 45,7 ha

Riemenluckmoor  Rosenberg, Jagstzell, Ellwangen a.d. Jagst 21,7 ha

Unterjura-Stufenrand südlich von Stödtlen  Stödtlen 232,0 ha

Ellenberger Rottal bei Hardt und Hirlbach  Ellwangen a.d. Jagst, Ellenberg 57,8 ha

Rotenbachtal  Ellwangen a.d. Jagst 21,3 ha

Glatten- und Rauhenzainbachtal  Gschwend (OAK) / Fichtenberg (SHA) / Murrhardt (WN) 170,3 ha

Oster- und Steigersbachtal OAK / SHA Gschwend (OAK) / Gaildorf (SHA), Sulzbach-Laufen (SHA) 644,3 ha

Oberes Reichenbachtal und Waldwiesen bei Nardenheim und Hintersteinenberg OAK / WN Gschwend (OAK), Spraitbach (OAK) / Alfdorf (WN) 85,9 ha

Knollenmergelhänge bei Bronnen und Ebnat  Abtsgmünd, Neuler, Hüttlingen 212,5 ha

NSG Vorbecken Buch (Erweiterung)  Rainau, Westhausen 39,8 ha

Mittelbachtal  Hüttlingen, Aalen 68,1ha

Stettberg  Lauchheim 38,9 ha 

Tal der Unterschneidheimer Sechta zwischen Kerkingen und Oberdorf  Kirchheim am Ries, Bopfingen 117,4 ha

NSG Ipf / NSG Blasienberg (Erweiterung)  Kirchheim am Ries, Bopfingen 94,4 ha

Burg Schenkenstein / Sandberg / Breitwang Bopfingen 272,1 ha

Leintal zwischen Heuchlingen und Leinroden und unteres Sulzbachtal  Abtsgmünd, Heuchlingen, Schechingen 282,8 ha

Leintal zwischen Leinzell und Heuchlingen mit unterem Federbachtal bei Horn  Göggingen, Heuchlingen, Iggingen 295,4 ha 

Aimersbachtal  Lorch 42,1 ha

Walkersbacher Tal OAK / WN Lorch (OAK) / Alfdorf (WN), Plüderhausen (WN), Urbach (WN) 8,6 ha

Wiesen nördlich von Böbingen Iggingen, Böbingen a.d. Rems, Mögglingen 269,8 ha 

Wiesen südwestlich von Böbingen  Schwäbisch Gmünd, Böbingen a.d. Rems 124,8 ha

Wiesen südöstlich von Böbingen  Böbingen a.d. Rems, Mögglingen 99,0 ha

Himmlinger Heide  Aalen 10,9 ha

NSG Rosenstein (Erweiterung)  Heubach 282,7 ha

Wolfertstal  Oberkochen 78,3 ha

Rotstein / Märzenbuckel  Oberkochen 27,6 ha

NSG Scheuelberg (Erweiterung: Himmelreich)  Schwäbisch Gmünd, Heubach 95,5 ha

NSG Bargauer Horn (Erweiterung: Buchenwald)  Schwäbisch Gmünd, Bartholomä 38,4 ha

NSG Kaltes Feld mit Hornberg, Galgenberg und Eierberg (Erweiterung) OAK/ GP Schwäbisch Gmünd (OAK) / Lauterstein (GP) 167,1ha  

Egautal zwischen Stein- und Sägemühle  Neresheim 20,0 ha

Anteil bestehender NSGs im Ostalbkreis an der Fläche des Landkreises: 1,36 Prozent (42 NSG, 2050 ha)

Kommunen ohne Naturschutzgebiete im Ostalbkreis:

Adelmannsfelden - Böbingen an der Rems - Eschach - Göggingen -Heuchlingen - Hüttlingen - Iggingen - Jagstzell - Leinzell -Mögglingen - Mutlangen - Obergröningen - Ruppertshofen - Täferrot - Tannhausen - Unterschneidheim

Anteil weiterer schutzwürdiger Flächen lt. Potenzialstudie : 3,08 %       (4659 ha) 

„NSG-Potenzial“ insgesamt: 4,4 Prozent der Kreisfläche  (zum Vergleich: Der Landkreis Göppingen hat bereits heute einen Anteil von 4,5%)

Kreiskarte mit bestehenden Naturschutzgebieten und Potenzialflächen (RP Stuttgart, 2013)

Vortrag Ursachen des Insektensterbens von Dr.Ing Wilhelm Starck

Freitag, den 10.Juni 2022 um 19 Uhr im Um-Welthaus

In den letzten 27 Jahren hat die Zahl der Fluginsekten um mehr als 75 Prozent abgenommen, aber das ist nur die Spitze des Eisberges. Die Welt, wie wir sie kennen, ist im Verschwinden begriffen.

In den letzten Jahrzehnten sind vor allem die Spezialisten verschwunden, also Arten, die besondere Lebensräume brauchen, Störche etwa oder Kiebitze, auch Laubfrösche und Gelbbauchunken. Inzwischen aber passiert etwas Neues, etwas sehr Unheimliches:  Allerweltsarten wie Feldlerchen, Spatzen, Goldammern und Schwalben und ebenso Insekten, die es früher massenhaft gab, so z. B. Schmetterlinge, Wildbienen, Feldgrashüpfer (Heu-schrecken) oder Laufkäfer.

Wir erleben gerade ein Massensterben wie zuletzt vor 66 Millionen Jahren und die Wissenschaftler sind sich einig, dass der Klimawandel die Biodiversitätskrise (biologische Artenvielfalt) noch verstärken wird. Und unsere politischen Systeme schaffen es nicht annähernd, so umfassend zu reagieren, wie es nötig wäre. 

Wir haben Schutzgebiete – aber sie schützen nicht. Wir haben Umweltziele – aber wir verfehlen sie permanent und nehmen das achselzuckend hin.

Das Tragische ist dabei: Wir wissen, was zu tun wäre, um die biologische Vielfalt zu retten. Nur wir handeln nicht danach.

im Aalener Torhaus, Gmünder Str.9 4.OG

Trauerzug der Artenvielfalt - Performance MISSING!

Samstag, 11.Juni 2022 um 14 Uhr

 Der  Trauermarsch mit der Brassband „Crazy Horns“ startet ab dem Park an der Bohlschule durch die
Innenstadt zum Rathaus. Eine anschließende Trauerfeier mit Musik würdigt zehn verschiedene Insektenpersönlichkeiten. Die Nachrufe gelten fünf Schmetterlingen und fünf Käfern, stellvertretend für die über 33.000 Insektenarten, die bisher aus Baden-Württemberg bekannt sind. Wir bitten um Ihr Kommen.
Teilnahme in dunkler Kleidung erwünscht.

Performance MISSING!
Konzept: Caro Krebietke
www.carokrebietke.com
Sprecher: Jürgen Palmer
Musik: Uli Krug‘s Crazy Horns
Gefördert von der Gesellschaft zur
Förderung des Naturkundemuseums
Stuttgart e. V.
Bild: Stella Scheld /SMNS

 

Botanische/Insektenkundliche Exkursion mit Dr. Helmut Haas

Samstag, 11.Juni 2022 um 16 Uhr

Treffpunkt Aalen Unterkochen, Parkplatz Heulenberg. Die Exkursion führt im Wesentlichen entlang der Schättere-Trasse.

Festes Schuhwerk erforderlich, Dauer ca. 2,5 Stunden.

Pflanzenkundliche Exkursion mit Jürgen Weller und Rainer Hauswurz

Sonntag, 12. Juni 2022 ab 15 Uhr

Treffpunkt Aalen Unterkochen, Parkplatz Heulenberg.  Die Exkursion führt im Wesentlichen entlang des Böllerweges.

Festes Schuhwerk erforderlich, Dauer ca. 2,5 Stunden.

Potenzielles Naturschutzgebiet in Aalen

Seit mehr als 20 Jahren geht es nicht voran

Schon im Landschaftspan der Stadt Aalen vom 2.5.2020 S.353 folgend wurden die Heide- und Waldflächen um den Heulenberg und die Flächen um den Kocherurspung als geplantes Naturschutzgebiet erwähnt.

Tatsächlich ist letztmals das schon im alten Landschaftsplan erwähnte NSG Goldshöfer Sande 46,5ha (Verordnung vom 19.12.2000) ausgewiesen worden.

Der heute bestehende Anteil von rund 62,52 ha Naturschutzgebieten (wenn man den Aalener Flächenanteil des NSG Dellenhäule dazurechnet, das auch auf Neresheimer Markung liegt) entspricht 0,43 % des Gemeindegebiets von 14630,45 ha - das ist beschämend wenig für eine Stadt die sich auch den Artenschutz auf die Fahnen geschrieben hat. In Vergleich: Auf der Schwäbisch Gmünder Gemarkung gibt es mehr als 800 Hektar Naturschutzgebiete.

Fachlich zuständig für Naturschutzgebietsausweisungen ist das Regierungspräsidium Stuttgart. Die Naturschutzgebietswürdigkeit ist vorhanden -  es fehlt jedoch die poltische Unterstützung durch die Verwaltungsspitze und den Gemeinderat sowie betroffene Flächenbesitzer.

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Tag der Natur

Naturforscher gesucht

Helft uns, noch mehr Tier- und Pflanzenarten im geplanten Naturschutzgebiet zu finden! Dazu haben wir das Projekt "Vom Birkhof bis zum Ursprung des weißen Kochers" auf inaturalist.org eingerichtet. Stellt Fotos ein und lernt auf diese Weise unsere tolle Natur kennen. Nur was man kennt, kann man auch effektiv schützen!

Der einfachste Weg mitzumachen ist die iNaturalist-App. Damit könnt Ihr beim Spazierengehen direkt vor Ort Pflanzen oder Tiere fotografieren, identifizieren und hochladen. Meist wird die Art von anderen Aktiven schnell bestätigt oder korrigiert.

Hilfreich sind vor allem Bilder von gut identifizierbaren Motiven: Blüten, größere Insekten, Reptilien und Amphibien, mit entsprechender Ausrüstung auch Vögel.

Bitte beachtet dabei folgende Punkte:

  • Betretet private Flächen nur mit Zustimmung der Eigner.
  • Haltet Euch bitte von Vogelnestern fern.
  • Stellt bei Orchideen die Standortsichtbarkeit auf "Verborgen", um sie vor Mitnahme zu schützen.

Mit dem Smartphone dabei

Vorbereitung:

Beobachtungen beitragen:

  • Tippt auf das Kamerasymbol (iphone) bzw. das grüne Plus-Zeichen (Android).
  • Nehmt ein oder mehrere Fotos auf.
  • Tragt ein so gut Ihr könnt, was Ihr gesehen habt. Im Zweifelsfall reicht eine grobe ID (Pflanze, Vogel, Käfer).
  • Zeit und Ort werden automatisch eingefügt.
  • Speichern (grüner Knopf) - fertig!

Bitte erlaubt uns in den Projekteinstellungen den Zugriff auf standortgeschützte Daten, sonst sehen wir die Funde nicht.

Gebietskenner gesucht

Unterstützung bei der Erstellung von Artenlisten

 

Wir erstellen aktuelle Artenlisten aus möglichst vielen Bereichen
und benötigen dazu entsprechende Informationen mit dazugehörigen Fundorten.

Amphibien und Reptilien
Fische
Flechten
Fledermäuse
Flora
Heuschrecken
(Holz zersetzende) Pilze
Käfer
Libellen
Mollusken
Säugetiere ohne Fledermäuse
Schmetterlinge
Vögel

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