Regionalverband Ostwürttemberg

Der BUND protestiert gegen den geplanten Autobahnzubringer

Warum lehnen wir den Nordostring ab?

Der Ausbau der B29 in der Region Ostwürttemberg hat in der Region Stuttgart eine zerstörerische Fortsetzung, die das Verkehrswachstum weiter beschleunigt:

Der Nordostring ist ein geplantes Straßeninfrastrukturprojekt, das die B27 von Kornwestheim mit der B14 / B29 in Fellbach verbinden soll. Die autobahn-ähnliche Fernverkehrsstraße soll auf die letzten freien Felder in Norden Stuttgarts gebaut werden und wird dabei ein extrem wichtiges Naherholungsgebiet für zigtausende Menschen zerschneiden und verlärmen. Mit der Begründung Autos bereits vor der Stuttgarter Innenstadt umleiten zu können, wollen die Befürworter- insbesondere die Wirtschaftsverbände - das „totgerittene Pferd“ Nordostring wieder ins Spiel bringen, obwohl das Land Baden-Württemberg schon vor einigen Jahren das Projekt in die Mottenkiste gesteckt hat. Grund dafür war auch, dass, außer bei den Städten Remseck und Waiblingen, diese Straße auf große Ablehnung stößt, insbesondere bei der Landeshauptstadt Stuttgart, der Stadt Fellbach und Kornwestheim. Mit dem Nordostring würden sie eine weitere Fernverkehrsstraße über ihre Gemarkung bekommen, die mit 60.000 Autos pro Tag das Verkehrsaufkommen einer stark befahrenen Autobahn hätte. Zur Lösung der primär lokalen oder regionalen Verkehrsprobleme würde der Nordostring aber wenig bis nichts beitragen.

Ein breites Bündnis von Umweltorganisationen wie der BUND sehen den Nordostring als gescheitert an

Warum lehnen wir den Nordostring ab?

  • Erholung: Der Nord-Ost-Ring würde ein für die hier lebende Bevölkerung sehr wichtiges Naherholungsgebiet zerstören. Heute kann dieses von über 100.000 Menschen von zuhause aus bequem zu Fuß erreicht werden. Es ist die größte unzerschnittene Grünfläche im Großraum Stuttgart, heute noch eine Insel der Ruhe im ansonsten hochbelasteten Ballungsraum. Entsprechend gerne wird das Gebiet dann auch für die Naherholung genutzt. Die geplante Schnellstraße mit einem enorm hohen Verkehrsaufkommen (über 70.000 Fahrzeuge je Tag!), die das Gebiet in der Mitte durchschneidet, würde die Fläche großräumig verlärmen und mit Abgasen belasten, so dass keine ruhigen, für die Erholung geeigneten Bereiche mehr vorhanden wären.
  • Landwirtschaft:
    Beim Planungsgebiet handelt es sich um eine Fläche mit den besten Böden Baden-Württembergs. Die Felder sind schon seit vielen Jahrtausenden bewirtschaftet und haben bis heute nichts von ihrer Leistungsfähigkeit verloren. Die Äcker werden momentan sehr intensiv, zum Teil für Sonderkulturen (Erdbeeren, Gemüse, Blumen), genutzt, was eine ortsnahe und damit umweltfreundliche Versorgung des Ballungsraumes Stuttgart ermöglicht.
  • Naturschutz:
    Trotz der Nutzung für Naherholung und Landwirtschaft stellt die Fläche auch einen wertvollen Lebensraum für viele, auch vom Aussterben bedrohte, Tier- und Pflanzenarten dar. So kommen hier z. B. das Rebhuhn, der Steinkauz, der Halsbandschnäpper, die Schafstelze und die Feldlerche vor. Die geplante Trasse würde ihre Lebensräume vernichten und damit einen weiteren großen Beitrag zum Artensterben leisten.

Verlauf der geplanten Trasse

in dunkelrot eingezeichnet

Als Alternative um die vor allem lokal und regional verursachten Verkehrsströme abzuwickeln schlägt der BUND eine neue Stadtbahnstrecke vor – entlang von bestehenden Straßen von Ludwigsburg über Remseck nach Waiblingen. 

ARGE Nordost

Webseite der ARGE Nordost

Die Arge Nord-Ost e.V. ist ein Verein, bei dem sowohl Einzelpersonen, wie auch Vereine Mitglied sind.

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